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Röthenbach a. d. Peg.
Röthenbach im Grünen, östlich vor Nürnberg im Pegnitztal

Eisvögel in der Großstadt

Der eher seltene Eisvogel benötigt fischreiche Gewässer und sandige Steilufer zum brüten. Bei Heroldsberg im Wald aber auch an der Pegnitz mitten in Nürnberg, einmal bei der U-Bahnhaltestelle Wöhrder Wiese und einmal an der Eisenbahnbrücke über den Wörder See habe ich schon welche gesehen.
Gut, eine solche grüne Achse durch die Stadt zu haben.

 

Ein Rehlein steht im Walde

Die Jägerschaft behauptet gerne, dass Mountainbiker Rehe aufschrecken und verstören. Das deckt sich nicht mit den Erfahrungen, die ich so mache, und mit der anderer Radler. Oft lassen einen die aufmerksamen Tiere so nah ran, dass man fast versucht ist zu klingeln, damit sie den Weg frei machen. Offensichtlich fühlen sie sich nicht bedroht, denn die Jäger kommen anscheinend selten mit dem Fahrrad.
Das verrückteste Erlebnis hatte ich im Wald bei Schnaittach. Mühevoll kämpfte ich mich auf dem grob geschotterten Weg hoch, als plötzlich direkt vor mir ein Reh den Weg überquerte. Gerade noch konnte ich bremsen. Das Reh rasselte erschreckt in den gegenüber liegenden Maschendrahtzaun einer Schonung und strampelte in Panik wie wild mit den Beinen. So sehr, dass ich Sorge hatte es bricht sich noch etwas. Ich war schon vom Fahrrad gerutscht und ging jetzt, beruhigend auf das Reh einredend, drei Schritte mit dem Rad zurück. Das Reh sah mir aufmerksam zu, entspannte sich und zog langsam die Bein aus dem Zaun. Konzentriert musterte es mich. Dann blickte es einmal den Zaun entlang - hundert Meter ging er von uns weg, aber keine fünf Meter hinter mir hörte er auf - schnupperte und lauschte noch einmal intensiv in meine Richtung und stakste dann gemessenen Schrittes auf mich zu und in einem Abstand von vielleicht drei Schritt an mir vorbei um die Ecke das Zaunes und verschwand im Wald.

 

Blick rechts
Nürnberg: Unter der Brücke über die Pegnitz

Teamwork

Drohendes Hochwasser an der Pegnitz in Nürnberg Mögeldorf. Langsam, aber unaufhörlich stieg das Wasser und bedrohte das Nest und die vier Jungen eines Blässhuhnpaares. Aufgeregt versuchten die Altvögel das Nest zu sichern. Mehrere zufällig vorbeikommende Spaziergänger hielten an und sahen gebannt zu. Dann fiel der Groschen. Wie auf ein Zeichen schwärmten sie aus und schleppten Stängel, Zweige und Grasbüschel an. Und praktisch sofort verstanden die Blässhühner, dass Unterstützung unterwegs war und schwammen den Helfern entgegen um ihnen das Baumaterial abzunehmen. Das Nest konnte gesichert werden. Erschöpfte, aber offensichtlich erleichterte Blässhühner nahmen im nun hochwasserfesten Nest Platz und glückliche Menschen gingen sich strahlend zulächelnd ihres Weges.

 

Vertrauen

Dass Graugänse sich auf den Menschen prägen lassen, hat schon Konrad Lorenz eindrucksvoll bewiesen. Aber wie ist das Verhältnis von wilden Graugänsen zu (fremden) Menschen? Am Wöhrder See in Nürnberg brüten zahlreiche wilde Graugänse. Teilweise sind sie so zutraulich, dass sie Futter aus der Hand annehmen. Ich probierte bei fünf Küken, vielleicht zwei Tage alt, eines vorsichtig aus dem Wasser zu nehmen und in der Hand zu wiegen. Keine Chance, geschickt wichen sie meiner Hand aus. Auf einmal näherte sich einer der drei begleitenden Altvögel, die die Gruppe zur Seeseite hin absicherten und »sprach« auf ein Junges ein. Es blieb auf einmal ganz ruhig im Wasser, lies sich auf die Hand nehmen (leicht wie eine Feder!), hochheben und ansehen. Vorsichtig wieder ins Wasser gesetzt schwamm es wieder umher als sei nichts gewesen.

 

Schwanensee

Dann und wann friert die Pegnitz im Bereich des Wöhrder Sees so zu, dass man darauf Schlittschuh laufen kann. Natürlich nutzte ich die Chance und drehte mit anderen Wagemutigen meine Kreise. Dabei viel mir eine versteckte Stelle am Ufer auf, an der jemand größere Mengen Backwaren entsorgt hatte. Ich wollte den Wasservögeln etwas gutes tun und schnappte mir einen Brotlaib. In der Mitte der Eisfläche war ich binnen kürzester Zeit von Dutzenden von hungrigen Schwänen umringt, die aus allen Richtungen einschwebten.

 



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Stand: V8.4, 2012-03-02


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